Nummer 4

Heute geht es um Yrla von Osterbyholz. Nun hatte ich mich also dazu entschieden mir eine kleine Zucht aufzubauen. Dazu brauchte es weitere Stuten und begann im Internet viele Verkaufspferde an zu sehen. Ich einem Hof in NRW hatte ich schon längere eine Stute im Blick und wollte dort auch bald hinfahren um diese und noch eine weitere Stute an zu schauen. Parallel fand ich aif der Homepage von Osterbyholz aber eine Rappfarbwechsler Stute die in dem Jahr dort geboren wurde in dem ich auf eben dem Hof ein Praktikum gemacht hatte. Ich hatte leider ihre Geburt nicht erlebt da mein Praktikum einige Tage vorher endete, aber ich kannte ihre Mutter und hatte die tragenden Stuten dort während des Praktikums jeden Tag angeschaut.

Also fuhr ich nach Eckernförde um mir Yrla am zu sehen. Das war mein erstes richtiges eigenes Pferd welches ich mir nun angucken, probereiten und im besten Falle also selber kaufen wollte. Die Stute wurde erst vorgeritten und dann durfte ich selber drauf. Ich muss sagen ich war ziemlich nervös, denn ich hatte vorher noch nie ein Pferde probegeritten. Aber als ich drauf saß und los ritt war ich sofort begeistert von der Leistungsbereitschaft und den flüssigen Gängen. Es gab wohl noch andere Interessenten und ich musste mich Zeitnah entscheiden. Eigentlich war meine Entscheidung aber schon auf dem Weg nach Hause gefallen. Nur einige Tage später unterschrieb ich den Vertrag für die sechsjährig werdende Stute. Und nur zwei Wochen später holten wir sie Anfang April 2014 ab. Lista musste damals mitfahren, da Yrla vorher noch nie länger Hänger gefahren war und ich gerne wollte das die beiden sich schon einmal kennen lernen.

Mit Yrla begann für mich eine sehr lehrreiche Zeit und ich wurde reiterlich neu heraus gefordert. Yrla war grade erst drei Monate so richtig unter dem Sattel und ich musste lernen mit so einem jungen Pferd um zugehen. Lista war von Anfang an so entspannt, da musste ich nie groß aufpassen. Aber Yrla war sehr Sensibel und es fing schon bei meiner Routine an immer mit Gerte in der Hand auf Pferd zu steigen. Yrla fand das nicht so toll und war schon immer flott unterwegs ehe ich richtig saß. Aber mit den ersten Wochen spielten wir uns gut ein und ich glaube meine etwas Blauäugige Art halt Yrla auch alles etwas weniger hektisch mit zu machen. So war zum Beispiel der Weg von dem damaligen Offenstall bis zum Hof immer ein Stück entfernt und da ich nicht immer laufen wollte bin ich mit Halfter und ohne Sattel den weg geritten. Das irritierte Yrla anfangs sehr, aber ich habe es eben einfach immer gemacht und so war es dann eben.

Die Zeit danach haben wir einiges erlebt, sind ein Turnier geritten, haben viele Ausritte gemacht und ihre Ängste Rindern gegenüber bearbeitet und sind auch an einen Punkt geraten an dem ich nicht weiter kam. Da passte es dann eigentlich ganz gut das der Sommer kam und Yrla zu Fleygur zum decken kam.

2015 wartete ich dann gespannt auf ihr Fohlen und Yrla brachte es tatsächlich in meinem Beisein nachmittags gegen 14.30 Uhr auf der Weide zur Welt. Yrla zeigte sofort das sie eine tolle und liebevolle Mama ist. 2016 kam dann Safír zur Welt und anschließend fing ich wieder an sie zu reiten. Die lange Pause tat ihr sehr gut, schon zwischen den beiden Fohlen war ich sie im Winter etwas geritten und mit dem ersten Fohlen wird sie einfach etwas ruhiger und erwachsener. Sie ließ sich viel besser und entspannter reiten und machte auch sonst viel mehr Blödsinn mit. Aber irgendwie wollte es zwischen uns nicht mehr so richtig funken als Reiter-Pferde-Paar und so entschieden ich mich deshalb und auch aus dem Grund ihren Sohn als Deckhengst aufziehen zu wollen sie zu verkaufen. Einige Leute kamen, aber es passte nicht richtig. Es ergab sich dann Yrla als Leihzuchtstute nach Bayern zu geben und so zog sie also aus. Ein schwerer Abschied, da sie doch so ein gewisser Anfang in etwas neues war, mir zwei wunderbare Söhne schenkte und sie eben ganz besonders ist. Ich besuchte sie im Zuge zweier Urlaube in den beiden Sommern darauf in Bayern und lernte so auch ihre Tochter kennen die sie dort bekam. Eigentlich hatte ich mich dann dazu entschlossen sie anschließend doch wieder nach Hause zu holen, aber dann kam es anders. So kam sie wieder zurück in den Norden, kam aber nicht wieder zu mir nach Hause sondern zog auf das Gestüt Holtdorftal wo sie seit dem als Zuchtstute lebt. Ich bin sehr froh das sie dort so ein gutes Zuhause hat. Und auch obwohl meine farbliche Vorliebe mittlerweile ehr bei fuchs und braun liegt würde ich sie jederzeit wieder zu mir nehmen wenn es sich so ergeben solle. Yrla ist einfach sehr besonders (wie natürlich jeder irgendwie) aber sie hat mich noch einmal viel gelehrt, hat mir viel geschenkt und wollte es doch immer nur richtig machen!