2020

2020 -> Joa... Ein anstrengendes Jahr, mit ein paar wenigen Highlights geht endlich zu Ende!

 

Alles begann eigentlich ganz fröhlich, denn Kjarni zog für vier Wochen Körungsvorbereitung in einen anderen Stall. Dort haben wir täglich gearbeitet und er hat sich toll entwickelt. Mit runter geschraubten Erwartungen, aber doch voller Vorfreude ging es dann Anfang Februar nach Neumünster in die Holstenhallen.

Nach Ende der Veranstaltung blieb mir dann nur zu sagen: Ich hatte mal wieder einen sehr braven und super händelbaren Hengst an meiner Seite! Der Rest war aus Sicht der Richter scheinbar unbrauchbar.

Wieder zuhause angekommen war es dann recht ruhig, Anfang April zog dann auch der letzte 2019er in sein neues Zuhause. Skjöldur hätte es nicht besser treffen können!

 

Während Meyla gegen Ende April kurz vor dem Platzen war begab ich mich auf eine lange Reise. Im Gepäck hatte ich Una, Litla-Sól und Kjarni, die alle drei in den Sommerurlaub fuhren. In aller früh machten wir uns auf den Weg und Kjarni hatte sein Ziel (Islandpferde von Bendestorf) schnell erreicht. Dort angekommen lernte er gleich seine Kumpels kennen und schien zufrieden. Mein Plan war es, ihm dort noch mal einen Sommer zu gönnen, bevor wir einen zweiten Versuch bei der Körung angehen wollten.

Für mich ging es dann weiter nach Bad Münstereifel um Una und Litla-Sól an ihr Ziel (Islandpferde von Íshólar) zu bringen. Im vergangenen Jahr deckte hier Safír und kam in einem tollen Zustand wieder zurück. Ich erhoffte mir auch eine gute Entwicklung für meine Mädels auf den bergigen Wiesen in gemischter Herde. Nach dem die beiden gut angekommen waren und sich von der langen Fahrt erholen konnten musste ich noch den ganzen Weg wieder zurück fahren. Erst spät am Abend war ich wieder zurück um dann noch den Rest der Herde zu verpflegen.

 

Nur wenige Tage später erlöst Meyla mich endlich und brachte in der Nacht eine wunderschöne, langbeinige Stute zur Welt. Álfagjöf, kurz Gjöfi überzeugte mich vom ersten Tag an nicht nur mit ihrem Charm sondern auch mit ihren Gängen.

Für Safír begann dann auch schon die Decksaison, die in diesem Jahr bei uns stattfand. Die ersten Stuten kamen an und Safír machte einen super Job.

 

Während Una und Litla-Sól ihren Urlaub sichtlich genossen, habe ich ein paar Entscheidungen getroffen, die ich heute sehr bereue...

Ich hatte mich in ein Hengstfohlen verliebt und es gekauft, Ófeigur sollte er heißen und ich musste mir überlegen ob drei Hengste dann nicht zu viel werden. Also entschied ich mich Kjarni zum Verkauf anzubieten. Unter dem Kompromiss, sollte er bis Ende des Sommers nicht verkauft sein, würde er erstmal bleiben und wieder zu mir kommen. Es kam aber anders und so fuhr ich nur eine Woche später zu Kjarni um mich von ihm zu verabschieden, denn er zog nur einen Ort weiter, von seinem Sommerplatz und fand dort ein neues Zuhause.

Noch während ich versuchte mir einzureden, es sei die richtige Entscheidung gewesen bekam Frosti ein hübsches Stutfohlen, die den Namen Snjódís bekam. Ich entschied mich also nach vorne zu schauen, much über zwei gesunde Fohlen von Kjarni zu freuen und entschied mich auch dafür Gjöfi zu behalten. Für Snjódís war sehr schnell ein neues Zuhause gefunden und da auch Frosti (die ja nur eine Leistute war) verkauft wurde, zogen beide gemeinsam in Frosti ihr neues Zuhause. Das hatte natürlich auch zu Folge, dass ich sehr wenig von Snjódís ihrer Entwicklung mit bekommen habe, aber ich wusste das sie es bis zum Umzug sehr gut haben würde.

 

Im Sommer habe ich auch eine Zeitlang die Ausbildung von Fjörnir und Sólfari (2015er Jahrgang) begleitet und beide vom Boden aus gearbeitet. Fjörnir bin ich dann auch etwas geritten und beide lernten schnell und mit Freude. Ich finde sehr spannend zu sehen wie viel Pferde vor allem von ihren Müttern haben, was sich dann in der Ausbildung widerspiegelt.

Ende Juli stand dann die Fohlenbeurteilung an und ich fuhr mit Meyla und Gjöfi zum Gestüt Holtdorftal, dort haben die beiden dann übernachten dürfen und ich habe noch ein wenig bei den Vorbereitungen geholfen. Am Prüfungstag dann war ich positiv überrascht, denn nicht nur Gjöfi hatte meine Erwartungen total übertroffen in dem sie eine Elitebeurteilung bekam, sondern auch Snjódís zeigte sich toll und wurde Prämiert.

 

Wieder Zuhause angekommen wurde es dann erstmal etwas ruhiger, ich hatte nebenbei auch alle Hände voll mit den Fremdstuten zu tun. Überwiegend waren es sehr unkomplizierte Stuten und auch die Besitzer waren alle sehr freundlich, trotzdem ist es wieder ganz anders wenn fremde Pferde am Hof sind.

Anfang August verließ dann die letzte Stute den Hof und ich konnte die Rückkehr der Urlauber vorbereiten.

Gleichzeitig hieß die aber auch Abschied nehmen von Freisting, die nach nun fünf Jahren bei mir in ihre Heimat Umzog. Es war wieder sehr früh morgens als ich Freisting einlud und wir nach Bad Münstereifel fuhren. Dort durfte sie einmal aussteigen und zu Una und Litla auf die Weide. Ihre Besitzerin kam ebenfalls dort hin um sie von dort aus mit in die Schweiz zu nehmen. Hier trennten sich dann unsere Wege denn ich nahm meine Mädels mit und wir machten uns auf dem Weg nach Hause.

Die Beiden hatten sich toll entwickelt und ich freute mich, ihnen diesen Sommer geschenkt zu haben. Während Freisting gut in der Schweiz ankam, hatten auch die Mädels wieder ihren Platz in der Herde gefunden und ich war glücklich. Auch weil es das erste Mal war, dass ich ausschließlich meine eigenen Pferde bei mir hatte. Das hat mich doch etwas zufriedener gestellt.

Schon eine Woche später zog dann auch Ófeigur ein. Er kam erstmal zur Eingewöhnung in die Stutenherde und war dort auch sehr zufrieden.

Später kam er dann mit Safír zusammen, Safír war sehr nett zu ihm, aber dennoch wollte es einfach nicht passen... Mehrere Monate der Vergesellschaftung scheiterten und ich musste mir eingestehen das das bei meinen begrenzten Kapazitäten an Platz so nicht gehen würde.

So kam es nun, dass Ófeigur vor kurzem wieder ausgezogen ist... Ich habe einen tollen Platz für ihn ganz in der Nähe gefunden, das macht mich sehr froh und trotzdem auch traurig das es nicht geklappt hat... Und hier kommt auch wieder der Moment in dem ich bereue, dass ich Kjarni verkauft habe...

 

Aber man kann die Zeit nicht zurück drehen, auch ehr hat einen guten Platz gefunden und wird im nächsten Jahr noch einmal zur Körung vorgestellt werden.

Ebenfalls vor ein paar Wochen ist dann Snjódís in ihr neues Zuhause nach Frankreich gezogen, auch sie ist gut angekommen. Ich danke an dieser Stelle noch mal sehr Christin und Jonas für die gute Pflege in den fünf Monaten und dafür das ihr euch um alles was mit dem Transport zusammen hing gekümmert habt!

Zu guter letzt hat Safír vom Himnatöltari im Herbst seine Ausbildung zum Reitpferd begonnen. Und er zeigt sich nicht nur sehr kooperativ und freudig bei der Bodenarbeit, sondern auch mit mir auf seinem Rücken haben wir schon ein paar kleine Runden auf dem Platz und im Gelände gedreht. Ich freue mich sehr ihn im kommenden Jahr weiter auszubilden und seine Entwicklung zu beobachten!

 

Was aber bleibt nun von 2020: Tja, falsche Freundschaften, die hier nicht weiter ausgeführt werden. Falsche Entscheidungen die ich nicht mehr rückgängig machen kann.

Aber vor allem auch, zwei gesunde Fohlen und eines davon wird die Zucht in Zukunft bereichern. Allgemein gesunde und zufriedene Pferde, Safír der einfach eine tolle Entwicklung durch macht. Und die Tatsache das man sich auf echte Freunde einfach immer verlassen kann.

 

Hier bedanke ich mich vor allem noch mal bei Jennifer, Chantal, Christin und auch Christina (die auch immer zu Hilfe kommt, wenn es nötig ist!)

Auch allen anderen die uns dieses Jahr begleitet haben danke ich.

Den Stutenbesitzerin der Fremdstuten danke ich für ihr Vertrauen und ich drücke die Daumen für gesunde Fohlen!

Für mich persönlich hätte 2020 schlimmer laufen können, aber trotzdem bin ich froh das das Jahr rum ist.

 

Wir wünschen allen einen guten Rutsch und ein gutes Jahr 2021, für euch und eure Vierbeiner!